Ein Blick auf den Markt zeigt, dass die Anbieter ihre Lösungen hinsichtlich der Förderfähigkeiten des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) längst in Pilotprojekten testen.
Sie setzen auf Interoperabilität und arbeiten mit eigenen sowie Partner-Lösungen gemeinsam am zukünftigen Patientenportal.
Für die Förderfähigkeit müssen Kliniken die MUSS-Kriterien in allen Untertatbeständen erfüllen. Die jeweiligen Einheiten aller drei Module müssen, gegebenenfalls gemeinsam mit passenden Partnern zu einer einheitlichen Portallösung integriert werden.
Sinnvolle Integration der Lösungen
Einige Anbieter erfüllen im Rahmen des Patientenportals die zur Förderfähigkeit des KHZG erforderlichen MUSS-Kriterien der Module digitales Aufnahmemanagement, Behandlungsmanagement und Entlassmanagement. So sind auch die Lösungen des Philips Engage Patientenportal voll förderfähig.
Experten unterstützen bei der Standardisierung und Automatisierung von administrativen und klinischen Abläufen rund um den Patienten im gesamten Versorgungsprozess. „Auch wenn wir selbst den Bereich Entlassmanagement abdecken, ist eine Integration der Recare-Lösung in unser Portal für die ambulante Nachversorgung sinnvoll, da Recare in diesem Bereich breiter aufgestellt ist“, sagt Dr. Gisela Quadlflieg, Business Development Manager Population Health Management bei Philips GmbH.
Partnerschaftliche Basis
„In Kombination mit den Recare-Lösungen stehen den Kliniken eng abgestimmte Module zur Verfügung, so dass wir alle Kriterien für Patientenportale förderfähig und auf partnerschaftlicher Basis abdecken können“, betont auch Dr. Manuel Iserloh, Geschäftsführer von POLAVIS GmbH. Der POLAVIS Aufnahme Manager unterstützt das Onboarding der Patienten über ein als Webportal in die Website des Krankenhauses integrierbares Patientenportal.
Welche Applikation hätte aus der Sicht von Patienten und Leistungserbringer den größten Mehrwert? Dr. Ahmed Hameed, Senior Global Produktmanager eHealth von Siemens Healthineers AG, hat die Antwort: „eine Killerapplikation für die gesamte Branche und wir arbeiten alle gemeinsam daran.“ Man adressiere mit dem eHealth Patientenportal mit eigenen Lösungen und unter Einbindung von Dritten ebenfalls die erforderlichen MUSS-Kriterien aller Module. „Der Gesetzgeber hat bewusst ein breites Spektrum an erforderlichen Förderkriterien gewählt, damit verschiedene Leistungserbringer gemeinsam übergreifende, neue Konzepte und Lösungen erarbeiten“, so Hameed.
Digitalisierung des Krankenhauses
BEWATEC Kommunikationstechnik GmbH erstrebt eine neutrale Plattform als Konnektor, um die Vielzahl komplexer Services und Apps bereitzustellen. „Mit BEWATEC. ConnectedCare haben wir diese Plattform entwickelt. Sie verfügt über alle standardisierten und relevanten Schnittstellen. Die Bedürfnisse der Kliniken und Patienten sind so vielschichtig und komplex, dass nur ein Zusammenschluss der besten Lösungen diese optimal befriedigen kann“, so CEO Philipp Schmelter, dessen Plattform ebenfalls alle Anforderungskriterien des KHZG erfüllt und voll förderfähig ist.
Auch KIS-Anbieter werden aktiv
Zahlreiche weitere Anbieter – darunter auch Formular- und Content-Anbieter – stehen auf dem Markt mit differenzierten Schwerpunkten bereit: Auch das Patientenportal von Dedalus HealthCare GmbH bietet hier mit Engage Suite und der verknüpften Kiosk-Lösung ein Netzwerk zur Interaktion zwischen Patienten und Partnern im Gesundheitswesen und ist voll förderfähig.
“Eine optimale Patientenplattform lässt den Patienten im Mittelpunkt selbst agieren und mit den vielfältigen Gesundheits-Stakeholdern optimal vernetzen.“Maximilian Greschke, CEO und Mitgründer Recare
Interoperabilität
Der Fokus bei Dedalus liegt insbesondere auf Kunden, die bereits mit ORBIS arbeiten. Die m.Doc GmbH setzt auf Interoperabilität: „Unsere Smart Clinic ist genau die als förderfähiges Patientenportal beschriebene Lösung und wir erfüllen alle MUSS und KANN-Kriterien des KHZG“, so CEO Admir Kulin.
Mit der Smart Health Platform wurde bereits in zahlreichen Häusern der Praxistest bestanden, weil man großen Wert auf offene Schnittstellen und Interoperabilität lege. „So ist unsere Smart Clinic mit allen gängigen Krankenhausinformationssystemen sowie mit Spezialanwendungen anderer Anbieter wie Recare im Entlassmanagement kompatibel“, erklärt Kulin.
Status Quo und Ausblick
Auch wenn die Anbieter zum jetzigen Zeitpunkt noch keine konkreten Informationen zu ihren Pilotprojekten geben können, werden innerhalb der nächsten Monate viele dieser Partnerprojekte bekannt sein. Greschke ist davon überzeugt: „Basierend auf strategischen Partnerschaften können wir einen optimalen Workflow für Patient und Krankenhaus gemäß den Anforderungen des KHZG gemeinsam und so eine Patientenportal-Lösung aus einer Hand schaffen.“
Quelle: https://www.kma-online.de/fileadmin/KMA/Static/2021/epaper_kma-blickpunkt_recare/#0
Autorin: Sonja-Maria Klauß (Freie Autorin)